Nachdem ich diesen inspirierenden Vortrag von Sir Ken Robinson gesehen haben, musste ich diese Gedanken aufschreiben. Da ich der Meinung bin, dass sich jede in Bildung interessierte Person mit seinen Thesen auseinandersetzen sollte. Somit ist dieser Blogbeitrag eine Art langes Zitat, indem ich  jedoch gewisse Interpretationen durch meine Seite nicht ausschließen kann. Dieser Artikel zitiert Thesen, die zum Nachdenken anregen sollen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich übergebe das Wort an Sir Robinson:

„Jedes Land reformiert ihre Bildung. Der Hauptgrund ist die Rolle der Schüler in der zukünftigen Wirtschaft. Das Problem ist: Wir wollen die Zukunft gestalten mit Methoden aus der Vergangenheit. Auf diesem Weg verlieren wir Millionen von Kindern die keinen Zweck in der Schule sehen. Als wir zur Schule gingen hat es geheißen, wenn ihr einen guten Abschluss macht, bekommt ihr auch einen guten Job. Aber unsere Kinder glauben das nicht. Das Problem ist, dass unser Schulsystem  entwickelt wurde für ein anderes Zeitalter. Es entstand in der Zeit der Aufklärung und ökonomisch gesehen in der industriellen Revolution. Vor dieser Zeit gab es keine Bildung für alle. Es war eine revolutionäre Idee, finanziert durch Steuern und nicht jeder glaubte daran. Es wurde getrieben von einer Idee des akademischen und nicht akademischen Menschen, von klugen  und nicht klugen Menschen. Diese Idee hat zwei Stützpfeiler, wirtschaftlich und intellektuell. Für einige verspricht es großen Gewinn, aber die meisten profitieren nicht davon.“

Will man Schule und vielleicht auch das eine oder andere Problem des Schulsystems erkennen muss man sich mit ihrer Entstehungsgeschichte befassen. Aber wie sieht es mit der Gegenwart aus. Ein  Problem, das nach der Meinung von Sir Robinson aus dieser Grundidee (er nennt es „the DNA of Education) resultiert, ist die immer stärker ansteigende Zahl an ADHS oder ADHD Kindern. Er will nicht abstreiten, dass es diese Krankheit gibt und weist ausdrücklich darauf hin, dass er kein Experte ist. Aber er gibt folgendes zu bedenken:

„Sie essen die Medikamente selbstverständlich wie andere Mandeln. Dabei leben wir in einer Zeit mit der größten Reizüberflütung in der Geschichte der Erde. Sie erhalten Millionen von Informationen über Social Media, Internet, hunderte Fernsehsender,... und sie werden bestraft dafür, dass sie zerstreut sind. Wie können sie bei dieser Menge an Reizen nicht zerstreut sein. Diese Kinder bekommen ziemlich gefährliche Drogen wie Ritalin und Amphetamin(Adderall) um konzentriert zu bleiben und sich mitunter auf „langweiligen“ Stoff zu konzentrieren. Die Künste und die Kreativität erläutern das Problem dieser Drogen, denn in diesen Situationen sind alle Sinne geweckt und wir sind voll dabei. Die Wirkung dieser Drogen ist jedoch eine andere. Sie bringt die Kinder dazu in einem sedierten Zustand durch das Bildungsleben zu kommen. Dabei sollten wir sie nicht betäuben, sondern sie aufwecken, damit sie erkennen, was in ihnen steckt. Unser System basiert auf den Interessen und dem Modell von Fabriken. Es gibt ein Starthorn, getrennte Bereiche, und eine Einteilung nach Herstellungsjahr (Alter). Es darf keine Produktionslinienidee als Grundlage sein.“

Nun geht Sir Robinson auf ein Paradebeispiel ein, in welchem Bereich unser System Schule und auch diese Medikamente oder „Drogen“, wie er es nennt, negativ wirken.

“Das divergente Denken etwa ist eine wesentliche Grundlage für Kreativität. Man sieht nicht nur die eine Lösung, sondern viele. Eine Untersuchung mit 1500 Probanten über einen Zeitraum von 10 Jahren hat ergeben, dass 98% der Kindergartenkinder divergent Denken können auf einem "Geniusniveau“. (Normal 15 Ideen, Genius: 200 Ideen für die Verwendung einer Büroklammer). Bis zum Alter von 13-15 Jahren hat sie deutlich mehr als die Hälfte verloren, Tendenz absteigend. Wir werden also in diesem Bereich nicht Jahr für Jahr bessern, sondern schlechter. Und der Grund dafür ist die Bildung. Sie bekommen 10 Jahre lang gesagt, dass es genau eine Lösung gibt, die auf der Rückseite steht. Und sie dürfen nicht nachsehen oder zusammenarbeiten, das wäre Betrug.

Fazit von Sir Ken Robinson:

Wir müssen uns verabschieden von Mythen wie akademisch, nicht akademisch, beruflich, klug und nicht klug.

Die besten Ideen passieren in Gruppen, daher sollten wir das zulassen, sonst trennen wir sie von ihren natürlichen Lernumgebungen.

Und wir sollten uns von unseren Gewohnheiten verabschieden wie Schule stattfinden muss.“

Das waren die Gedanken, die ich aus diesem Vortrag ziehen konnte. Sie können sich gerne im oben verlinkten Video ein eigenes Bild machen. In jedem Fall sollte man seine Ideen nicht einfach ignorieren, denn nach meiner Meinung hat er mit einigem nicht so ganz unrecht, um es milde auszudrücken.

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